Teure Stromtrassen für windigen Windstrom
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NAEB 2515 vom 4. August 2025
Die Nord-Süd Trassen für den Windstrom von den Küsten nach Bayern und Württemberg sollen weitgehend in der Erde verlegt werden. Das ist 7-mal teurer als Freileitungen.
Im Norden von Deutschland gibt es inzwischen zu viele Windgeneratoren. Bei Starkwind reichen die Leitungen nicht aus, den Strom abzutransportieren. Überlastungen drohen. Wenn dann Überlastsicherungen ansprechen, kommt es zum Stromausfall. Mit neuen Leitungen soll der Windstrom in den windarmen Süden von Deutschland fließen. Die Trassen sind inzwischen weitgehend geplant. Ein Großteil der Leitungen soll in das Erdreich verlegt werden. Dann ist Gleichstrom die erste Wahl, weil er deutlich geringere Leitungsverluste als Wechselstrom aufweist. Doch dafür gibt es an den Kopfenden der Leitungen Verluste durch teure Wechselrichter zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom und wieder zurück. Die Leistungen der Wechselrichter liegen im Gigawattbereich. Das ist mehr als die Leistung eines Großkraftwerkes.
Teure Erdkabel
Die Übertragungsnetzbetreiber, die zum Bau und zur Wartung der Leitungen verpflichtet sind, plädieren für Freileitungen mit Wechselstrom. Sie kosten „nur“ eine Million Euro/Kilometer. (Die erdverlegten Gleichstromleitungen sind 7-mal teurer. Auskunft vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet). Hinzu kommt eine schnelle Schadensbehebung. Reparaturen dauern bei Freileitungen Stunden bis Tage. Bei erdverlegten Kabeln sind es Tage bis Wochen.
Die Ministerpräsidenten der Länder, durch die die Stromtrassen gebaut werden sollen, streiten sich über die optimale Ausführung. Einige ziehen die deutlich preiswerteren Freileitungen vor mit dem Argument, die höheren Kosten der erdverlegten Leitungen würden den Strompreis noch höher treiben. Der Ministerpräsident von Niedersachen, Olaf Lies, befürwortet dagegen die derzeitige Planung zur Erdverlegung. Sein Argument: Die Erdverlegung würde weitgehend von der Bevölkerung akzeptiert. Eine Umplanung zu Freileitungen würde die Akzeptanz verringern und die Zeit bis zum Bau wesentlich verlängern. Eine Kostenersparnis sei dann nicht mehr gegeben.
Hoher Kupferverbrauch
Kein Thema ist bei den Planungen der hohe Kupferverbrauch für die erdverlegten Leitungen. Eine Leitung für ein Gigawatt Leistung braucht pro Kilometer rund 40 Tonnen Kupferkabel mit einem Metallwert von über 400.000 Euro. Die geplanten 1.700 km Übertragungsleitungen mit 4 Gigawatt Leistung würden etwa 270.000 Tonnen Kupfer benötigen mit knapp 3 Milliarden Euro Metallwert. Das sind etwa 20 Prozent der Jahresproduktion in Deutschland. Durch die erhöhte Nachfrage wird der Kupferpreis steigen. Freileitungen haben Aluminium-Leiter. Sie sind deutlich preiswerter.
Zuviel Windstrom
Die grünen Politiker wollen mit den geplanten Leitungen den Windstrom von der Küste in die südlichen Wirtschaftsregionen von Deutschland bringen. Doch dazu reichen die Leitungen nicht. Allein in Niedersachsen stehen Windgeneratoren mit 12,5 Gigawatt installierter Leistung, die aber nie erreicht wird. 70 Prozent ist die maximale Leistung bei Starkwind, also 8,5 Gigawatt. Zusammen mit den anderen Küstenländern erzeugt der Norden Deutschlands bei Starkwinden mehr Leistung als gebraucht wird. Daran ändern die geplanten Trassen nichts. Auch dann gibt es weiter Überschussstrom, der verschenkt oder sogar kostenpflichtig entsorgt werden muss. (negative Börsenpreise).
Bei Dunkelflauten (Nacht und Windstille) gibt es keinen Wind- und Solarstrom. Dann fließt kein grüner Strom durch die teuren Leitungen. Vielleicht könnten sie noch Kraftwerkstrom transportieren. Denn Kraftwerke müssen einspringen, wenn die Wind- und Solaranlagen trotz knapp 190 Gigawatt installierten Leistung keinen Strom liefern. Doch für Kraftwerkstrom werden keine neuen Trassen gebraucht, weil die Kraftwerke in Verbrauchernähe liegen.
Stromleitungen ohne Strom
Die teuren geplanten Stromtrassen von Nord nach Süd werden ausschließlich gebraucht, um Überschussstrom von den Windgeneratoren an der Küste abzuleiten. Diese Situation dürfte höchstens an 2000 Stunden im Jahr vorliegen. Die Leitungen würden dann ¾ des Jahres ungenutzt sein. Der geringe Nutzungsgrad muss zwangsläufig die Stromkosten weiter in die Höhe treiben. Der Ministerpräsident Olaf Lies ist mit seiner Forderung, erdverlegte Trassen zu bauen, ein großer Kostentreiber. Als Elektroingenieur sollte er in der Lage sein, dies zu erkennen. Doch grüne Ideologie und Parteiräson halten ihn wohl davon ab.
Zurück zu Kohlekraftwerken
Es wird immer deutlicher, Wind- und Solarstrom treiben die Strompreise in die Höhe und zerstören die Umwelt weit mehr als Kraftwerke. Mit den hohen Strompreisen ist die deutsche Industrie nicht mehr wettbewerbsfähig. Betriebe müssen schließen oder abwandern. Abhilfe bringt nur ein Zurück zu einer Stromversorgung durch Kraftwerke in Verbrauchernähe. Am günstigsten sind Kohlekraftwerke. Kohle ist weltweit zu haben und pro Kilowattstunde der preiswerteste Energieträger. Die Leistung der deutschen Kohlekraftwerke ist noch ausreichend, wenn die stillgelegten Kraftwerke wieder reaktiviert werden. Der Kohletransport zu den Kraftwerken ist günstiger als längere Stromleitungen und Kohle kann problemlos auf Halde gelagert werden. Abgaben auf CO2-Emissionen müssen enden. Die Behauptung oder der Glaube, CO2 würde die Erde kritisch erwärmen, ist ein unbewiesenes Narrativ.
Die Forderungen des Stromverbraucherschutzes NAEB
- 1. Klimawandel hinnehmen: EE-Strom aus Sonne, Wind und Biogas samt EEG beenden
- 2. Nord-Stream reparieren, weiterhin Erdgas statt Wasserstoff (H2) nutzen
- 3. Weiterhin Kohlestrom nutzen, Kraftwerke reaktivieren, keine CO2-Langzeitspeicherung
- 4. CO2-Abgabe beenden, Klimaschutzgesetz aussetzen, Klimafond und Transformationsfond auflösen
- 5. kein Heizungsverbot, kein Wärmepumpenzwang, Wärmeschutzverordnung von 1995
- 6. E- / Bio-Fuels und Batterie-Kfz-Mobilität stoppen
Diese sechs Aktionen gegen die Bundesregierung per AfD durchsetzen
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V.i.L. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv